SICHER o INFORMIERT
——————-
Der Newsletter des Bürger-CERT
Ausgabe vom 24.05.2017
Nummer: NL-T17/0011
Die Themen dieses Newsletters:
1. Ransomware: Massiver Cyber-Angriff „WannaCry“ gefährdet allgemeine Sicherheit
2. Online-Shopping: DNS-Konfigurationsfehler im ICE WLAN WIFIonICE löste Zertifikatswarnung bei Besuch von PayPal-Webseite aus
3. VMware Workstation Pro und Player: Update installieren
4. Joomla!: Jetzt patchen
5. Apple: Wichtige Sicherheitsupdates für iCloud, Safari und verschiedenen Betriebssysteme
6. Asus-Router: Sicherheitslücken schließen
7. Speichermedien: Daten richtig löschen
8. BSI: Unter 100 TOP Arbeitgebern in der IT
9. BSI Glossar – Buchstabe R: Ransomware
EDITORIAL
    Liebe Leserinnen, liebe Leser,
    durch den massiven Cyber-Angriff anhand des Erpressungstrojaners
    „WannaCry“, betroffen waren u.a. Krankenhäuser, ist nochmal deutlich
    geworden, wie gefährlich Angriffe aus dem Netz für die allgemeine
    Sicherheit sein können. Ein Grund: Fehlende Sicherheitsupdates! Welche
    Schutzmaßnahmen Sie beachten sollten, um sich vor Angriffen von
    Cyber-Kriminellen zu schützen, finden Sie in diesem Newsletter. Zudem
    erklären wir Ihnen, warum gelöschte Daten als Restdateien trotzdem auf
    einem Speichermedium zu finden sein können und wie Sie diese richtig
    löschen. Außerdem freut sich das BSI über seine gute Platzierung unter
    den 100 Top Arbeitgebern im Bereich Informationstechnologie.
    Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.
    Ihr Bürger-CERT-Team
STÖRENFRIEDE
    1. Ransomware: Massiver Cyber-Angriff „WannaCry“ gefährdet allgemeine
    Sicherheit
    Die großflächigen Ausfälle von Krankenhaus-Computersystemen in
    Großbritannien vor knapp zwei Wochen, verdeutlichen nochmal, wie
    gefährlich Angriffe aus dem Netz für die allgemeine Sicherheit sein
    können. Der Erpressungstrojaner „WannaCry“ hat gezeigt, wie
    Internet-Kriminelle Schwachstellen in der Software ausnutzen, um gesamte
    Netzwerke lahmzulegen. Bei dem Angriff wurden verwundbare Systeme, auf
    denen ein seit März verfügbares Sicherheitsupdate für die Microsoft
    Betriebssysteme Windows noch nicht eingespielt wurde, als Einfallstor
    verwendet, um ganze Netzwerke mit zahlreichen Computern zu infizieren.
    Die Sicherheitslücke ermöglichte so eine rasante Verbreitung der
    Schadsoftware. Das BSI empfiehlt allen, ihre digitalen Geräte immer auf
    dem neuesten Stand zu halten. Betroffene sollten kein Lösegeld zahlen und
    Anzeige bei der Polizei erstatten. Links zu den Microsoft
    Sicherheitspatches mit Bezug auf „WannaCry“ finden Sie in der
    BSI
    Pressemitteilung [https://www.bsi-fuer-buerger.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2017/Update_WannaCry_15052017.html].
    Verfolgen Sie auch die Sicherheitshinweise des
    Bürger-CERT [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Service/Aktuell/aktuell_node.html]
    Teams und den dazugehörigen Newsletter „Sicher • Informiert“. Was Sie
    außerdem noch tun können, um bei einer Ransomware-Attacke auf der
    sicheren Seite zu sein, erklärt Ihnen BSI für
    Bürger [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Service/Aktuell/Informationen/Artikel/Datensicherung_Ransomware_19052017.html].
    2. Online-Shopping: DNS-Konfigurationsfehler im ICE WLAN WIFIonICE löste
    Zertifikatswarnung bei Besuch von PayPal-Webseite aus
    Im öffentlichen WLAN der Deutschen Bahn mit dem Namen WIFIonICE wurde
    laut Heise Security ein Konfigurationsfehler der Namensauflösung über den
    Domain Name Service (DNS) entdeckt, der Zahlungen über die
    PayPal-Webseite betraf. Normalerweise sollte der Web-Browser beim Aufruf
    des PayPal-Dienstes mit einem grünen Schloss in der
    Browser-Zeile [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Empfehlungen/EinrichtungSoftware/EinrichtungBrowser/Sicherheitsmassnahmen/Verschluesselung/verschluesselung_node.html]
    anzeigen, dass die HTTPS-Verbindung sicher ist. Bei einem Test von heise
    wurde jedoch erkenntlich, dass im WIFIoNICE-Webzugang direkt eine
    fehlerhafte Verbindung angezeigt und auf ein fremdes Zertifikat verwiesen
    wurde. Die DNS-Fehlkonfiguration ist inzwischen behoben. Statt zu der
    tatsächlichen PayPal-Webseite verwies die Namensauflösung auf einen
    Server des Content-Delivery-Providers Akamai, was die Zertifikatswarnung
    auslöste. Das BSI empfiehlt Nutzerinnen und Nutzern
    öffentlicher
    WLAN-Verbindungen [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/DigitaleGesellschaft/FremdeWLAN/fremdeWLAN_node.html],
    schalten Sie die Funktion nur ein, wenn Sie diese benötigen und rufen Sie
    vertrauliche Daten am besten nicht ab. Alle Gefahren, die Sie vom
    Online-Banking [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/DigitaleGesellschaft/OnlineBanking/onlinebanking.html]
    mit dem Computer kennen, bestehen auch beim Mobile Banking. Was Sie
    zusätzlich beachten sollten, finden Sie auf der Webseite
    BSI für
    Bürger [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/DigitaleGesellschaft/OnlineBanking/MobileBanking/mobileBanking_node.html]
    Zum Artikel von Heise Security: Bahn beseitigt DNS-Fehler:
    Paypal wieder über WIFIonICE benutzbar
    [https://heise.de/-3720414]
SCHUTZMASSNAHMEN
    3. VMware Workstation Pro und Player: Update installieren
    VMware Workstation ermöglicht die Virtualisierung von Betriebssystemen.
    Es wird in den Versionen Workstation Player und Workstation Pro für
    Windows und Linux angeboten. Eine Sicherheitslücke in VMware Workstation
    auf Linux- und Windows-Host-Systemen ermöglicht einem lokalen,
    angemeldeten Benutzer ohne besondere Privilegien, das Erlangen von
    Administratorrechten. In der Bürger-CERT
    Warnmeldung [https://www.bsi-fuer-buerger.de/SharedDocs/Warnmeldungen/DE/TW/warnmeldung_tw-t17-0065.html?nn=6775642]
    finden Sie das Sicherheitsupdate von VMware.
4. Joomla!: Jetzt patchen
    Joomla! ist ein Content Management System, mit dem Webauftritte und
    Internet-Anwendungen erstellt werden können. Joomla! schließt mit dem
    aktuellen Sicherheitsupdate 3.7.1 eine Sicherheitslücke, die es einem
    Angreifer aus dem Internet ermöglicht, mithilfe von präparierten Anfragen
    auf die Datenbank der Webanwendung zuzugreifen (SQL Injection). Das
    Bürger-CERT [https://www.bsi-fuer-buerger.de/SharedDocs/Warnmeldungen/DE/TW/warnmeldung_tw-t17-0064.html?nn=6775642]
    rät dazu das aktuelle Update möglichst schnell zu installieren.
    5. Apple: Wichtige Sicherheitsupdates für iCloud, Safari und
    verschiedenen Betriebssysteme
    Für die iCloud unter Windows steht ab sofort die Version 6.2.1 bereit.
    Darin wurde eine Sicherheitslücke behoben. Auch das Multimedia-Programm
    iTunes wurde mit einem Sicherheitsupdate auf Version 12.6.1 für Windows
    aktualisiert. Im mobilen Betriebssystem iOS 10.3.2 wurden mehrere
    Sicherheitslücken aus Vorgängerversionen behoben und der Webbrowser
    Safari steht in aktualisierter Version 10.1.1 zur Verfügung. Mit macOS
    Sierra 10.12.5 hat Apple zudem Sicherheitslücken in seinem Betriebssystem
    geschlossen. Das Bürger-CERT des BSI empfiehlt Nutzern, die
    Updates in den Warnmeldungen vom
    16.05.2017 [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Service/Aktuell/CERT/Sicherheitshinweise_node.html]
    so bald wie möglich zu installieren.
6. Asus-Router: Sicherheitslücken schließen
    Laut Heise Security hat die Firma Asus mit einem Sicherheitsupdate
    mehrere Sicherheitslücken von über vierzig Routern geschlossen. Über die
    Schwachstellen konnten sich Dritte unerlaubt in die Router einloggen und
    unter anderem Schadcode ausführen sowie das WLAN-Passwort auslesen. Die
    Router-Software sollte zeitnah über die bereitgestellten Firmware-Updates
    auf den neuesten Stand gebracht werden.
    Zum Artikel von Heise Security: Asus-Router können beim
    Vorbeisurfen im Netz gekapert
    werden [https://www.heise.de/-3712001.html|]
PRISMA
    7. Speichermedien: Daten richtig löschen
    Einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge werden in neuen
    USB-Sticks auch Speicherchips von alten Handys verarbeitet. Das Problem:
    auf den alten Chips können sich Restdaten befinden, obwohl die ehemaligen
    Nutzer die Daten gelöscht hatte. Zusätzlich können über die Seriennummer
    des Controllers im Chip herausgefunden werden, in welchem Handy der Chip
    eingesetzt war. Über die Gerätenummer des jeweiligen Smartphones könnte
    wiederum auch der ehemalige Besitzer herausgefunden werden. Das BSI kann
    bestätigen, dass das schnelle Formatieren eines Speichermediums die Daten
    nicht vollständig löscht. Denn hier wird lediglich die
    Dateisystemstruktur, eine Art Inhaltsverzeichnis, die den normalen
    Zugriff auf die Daten ermöglicht, entfernt und die damit verknüpften
    Daten zum Überschreiben freigegeben. Bei einer Formatierung im
    Einstellungsfenster sollte daher immer das Häkchen „schnelles
    formatieren“ entfernt werden. Dann dauert das Löschen zwar länger, aber
    es werden neben dem Datenindex auch die dazugehörigen Daten gelöscht.
    Letztendlich ist das komplette Überschreiben eines Datenträgers dem
    Formatieren als sichere Lösung vorzuziehen. Ähnlich gestaltet es sich bei
    einem Smartphone, auch wenn ein komplettes Überschreiben der Daten in der
    Regel nicht möglich ist, da es einen nicht-adressierbaren Bereich auf dem
    Smartphone gibt, der dem Hersteller vorbehalten ist. Dort werden
    überwiegend Dateien des Betriebsystems und von bereits beim Kauf
    installierten Apps abgelegt. Für den adressierbaren Speicherbereich der
    Nutzer empfiehlt es sich, nach der Löschung aller Daten ebenfalls ein
    größeres Datenpaket zum Beispiel in Form eines Videos ohne Ton mit einer
    weißen Wand aufzuspielen bis der Speicher voll ist. So werden alle
    übrigen Daten überschrieben und sind schwieriger auslesbar. Falls Sie
    jedoch gerade sensible, persönliche Daten auf dem Chip gespeichert
    hatten, sollten die Chips am besten direkt physikalisch unbrauchbar
    gemacht werden, um die Wiederverwendung zu vermeiden. Zu bevorzugen ist
    insbesondere bei Smartphones die vollständige Verschlüsselung des
    Datenspeichers. Ohne das Passwort zur Entschlüsselung können Dritte auf
    dem Gerät verbleibende Daten nicht entschlüsseln. Weitere Tipps finden
    Sie auch auf unserer Webseite BSI für
    Bürger [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Empfehlungen/RichtigLoeschen/richtigloeschen_node.html].
    Zum Artikel der FAZ: Neue USB-Sticks enthalten oft
    Restdaten“ [http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/computer-internet/recycling-neue-usb-st
    icks-enthalten-oft-restdaten-15015418.html]
8. BSI: Unter 100 TOP Arbeitgebern in der IT
    Das BSI hat es im Jahr 2017 erneut auf eine Platzierung unter den Top 100
    Arbeitgebern im Bereich Informationstechnologie geschafft. Über 6.000
    Studierende an über 75 deutschen Hochschulen haben darüber im „Graduate
    Barometer – IT Edition“ von trendence abgestimmt und das
    BSI auf Platz
    16 [https://www.bsi.bund.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2017/BSI_wieder_unter_den_Top-Arbeitgebern_22052017.html]
    gewählt. Interessante Jobperspektiven für Absolvierende als auch
    berufserfahrene IT-ler und der attraktive Standort Bonn machen das BSI zu
    einem Top-Arbeitgeber. Einblicke in die Arbeit der
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
    BSI [https://www.bsi.bund.de/DE/DasBSI/Jobs/Einblicke/einblicke_node.html],
    finden Sie auf der Karriere-Webseite des BSI. Interessierte finden
    außerdem aktuell verschiedene
    Bewerbungsmöglichkeiten [https://www.bsi.bund.de/DE/DasBSI/Jobs/Stellenangebote/stellenangebote_node.html],
    da die nationale IT-Sicherheitsbehörde dieses Jahr um weitere 180 Stellen
    wachsen wird.
9. BSI Glossar – Buchstabe R: Ransomware
    Zusammensetzung aus den Begriffen Ransom (englisch für Lösegeld) und
    Software. Ransomware ist Schadsoftware, die den Zugriff des Anwenders auf
    zum Beispiel die eigenen Dateien sperrt. Erst nach Zahlung des Lösegelds
    soll der Anwender wieder Zugriff erhalten. Zumeist garantiert die Zahlung
    jedoch nicht die dauerhafte Freigabe der Dateien oder des Geräts, sondern
    Nachforderungen.
    Sie suchen noch andere IT-Fachbegriffe mit dem Buchstaben R, wie Roaming,
    Robot oder Root Account, erkunden Sie das BSI Glossar unter
    dem Buchstaben
    R [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Service/Glossar/Functions/glossar.html?nn=6597936&cms_lv2=6658238]
———————————————————————–
Dieser Newsletter „SICHER o INFORMIERT“ ist ein kostenloses Service-Angebot
des Bürger-CERT, http://www.buerger-cert.de. Er erscheint im Abstand von 14
Tagen. Die Informationen werden mit größter Sorgfalt recherchiert und
aufbereitet, dennoch kann eine Gewähr oder Haftung für die Vollständigkeit
und Richtigkeit nicht übernommen werden.
Unter http://www.buerger-cert.de haben Sie die Möglichkeit, diesen
Informationsdienst zu abonnieren oder abzubestellen. Fragen und Anregungen an
die Redaktion bitte an: =
